Manuela Johne-Sander
HOLZDRUCKE
Holzdrucke - Dem Dunkel zu entsagen
„Dem Dunkel zu entsagen!“ lautet der Leitsatz von Manuela Johne-Sander. Am Anfang steht immer eine Idee. Das Ziel ist es, diese freizusetzen und sichtbar werden zu lassen. In ihren Holzschnitten verwendet die Mindener Künstlerin einen reliefartigen Druckstock, um einen Druck auf Papier zu erschaffen. Aus einigen dieser Drucke erstellt sie Collagen, indem sie zerschnitten und neu zusammengefügt werden. So entstehen neue Kunstwerke: die Druckplatte selbst, die aus ihr abgeleiteten Drucke und die neu kombinierten Collagen. Hierbei gestattet sie ihren Arbeiten, sich von Hell nach Dunkel zu verselbständigen.
Weitere Infos: https://art-manu.de/
Zur Vernissage der Mindener Künstlerin Manuela Johne-Sander im BÜZ am 18. Februar 2024
Der Dauerregen des Wochenendes hielt das Publikum nicht davon ab, die Plätze im Corpus der Johanniskirche gut zu belegen. Über fünfzig Personen fanden sich ein. Die erste Ausstellung im Jahr 2024 gehörte der Künstlerin Manuela Johne-Sander. Sie ist Mitglied im Verein für aktuelle Kunst Minden (www.aktuelle-kunst-ev.de) und leitete im Rahmen der BÜZ -Weltmasken-Reihe bereits den Workshop Nicht von Pappe in ihrem Atelier in Minderheide (www.art-manu.de) sowie im vergangenen Jahr das Projekt Weltrettungsmaschine. Es waren auch einige Künstlerinnen und Künstler aus dem Verein für Aktuelle Kunst (VfaK) des Kreises Minden-Lübbecke im Publikum. Auch der Vorstand des VfaK war durch Hartwig Reinboth vor Ort vertreten.
Zusammenfassend hier vorweg die Lobeshymnen: Es war eine sehr gelungene Vernissage, die gezeigten Holzschnitte waren garniert mit einem - auf einzelne Bilder - abgestimmten musikalischen Part an der Querflöte, präsentiert von Susanne Burgschweiger – und poetischen Texten von Janina Diestel über die Gefangenheit, dem Ausgeliefertsein des Schriftstellers im eigenen Buch oder der Frau im Meer, die in den Abgrund treibt.
Für Manuela Johne-Sander ist in ihrer Kunst das Thema Nachhaltigkeit von fundamentaler Bedeutung. Müll ist für sie Wertstoff und daraus kann Kunst entstehen. Seit 2022 beschäftigt sie sich mit dem Holzdruck. Sie schreibt in ihrer Monografie (Verein für aktuelle Kunst): „Mein künstlerisches Konzept widmet sich der Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart. Für die eigene Technik des Holzschnitts nutze ich aus früheren Werken das Gesamtwerk oder einen Ausschnitt, um es neu zu interpretieren. Der Prozess erzeugt eine ganz eigene Dynamik, die zu einem vollständig neuen Kunstwerk führt. Zunächst beginne ich mit einem Ausgangspunkt, aber schon bald nimmt das Werk eine Eigenständigkeit an, die mich überrascht und inspiriert. Das Werk kann eine Weile ohne Titel Gestalt annehmen, irgendwann ergibt sich allerdings eine Bedeutung, die in meinen Grundgedanken eingebunden wird und mir den Titel offenbart.“ Die Hälfte der ausgestellten Werke im BÜZ ist noch ohne Titel. Oft bestehen ihre Holzschnitte aus ornamenthaften und gegenständlichen Elementen, beginnend mit der hellsten Farbe. Eine Trilogie widmet sich dem Thema Flamingo. Black Flamingo zeigt den Flamingo in seiner Gänze, Gefährdete Art basiert auf Umrissen, während Before it disappears completely nur nach die Beine in den Fokus rückt. Ihre Holzschnitte sind geprägt von den Gegensätzen hell – dunkel bzw. Licht – Schatten. Ferner geht es um Spiegelungen, auch der eigenen Person. Drei verschiedene Elemente sind im BÜZ zu sehen: Die eigentlichen Druckstücke, Drucke auf Papier sowie Collagen mit eingeklebten Elementen.
Nach dem Ende des offiziellen Teils stand die Künstlerin bei einem Rundgang für Fragen zu ihren Exponaten zur Verfügung. Die Werke standen auch zum Verkauf bereit. Janina Diestel bot darüber hinaus ihr neues Buch an.
Somit wurde im BÜZ eine gelungene Symbiose aus Holzdruck, Musik und Dichtkunst geboten.
Volker Papke-Oldenburg
Zielgruppe
Kunstinteressierte Erwachsene
Presse
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