2019
Tania Smolka
Natur - Verhalten
NATUR - VERHALTEN
Tanja v. Triller stammt aus Schaumburg; die gelernte Malerin, Steinbildhauerin und Restaurateurin wohnt und arbeitet in Stadthagen und Berlin. Unter ihrem Künstlernamen Tania Smolka versucht sie, „den Spagat zwischen meinem Dasein als verzweifelter Hausfrau und dem als guter Künstlerin zu leisten“. Den Mindenern ist sie bekannt als Mal- und Zeichenlehrerin im Kunstbereich der Diakonie, sowie bei den Kulturstrolchen. Ihr Interesse gilt der Idolisierung von Natur und Natürlichkeit. In unserer Ausstellung werden ihre großformatigen Acrylbilder von Arbeiten ergänzt, die während ihrer Bahnfahrten nach Pankow entstanden sind: Übermalungen von Blättern aus einem gefundenen National Geographic Kalender.
Bei der Eröffnung trug Johnny Luu eigene Texte zu den Bildern vor, begleitet von Susanne Burgschweiger mit musikalischen Improvisationen.
Über Tania Smolka
Das Wetter hat es Tania Smolka angetan. Sie spricht aber nicht darüber, sondern wählt es als Thema ihrer Gemälde und denkt dabei selbstverständlich daran, wie die Industriegesellschaft mit der Natur umgeht. „Natur – Verhalten“ ist darum der Titel ihrer Ausstellung, die am Sonntag, 1. September, um 11 Uhr im Kulturzentrum BÜZ eröffnet wird.
Das Themenspektrum der Schaumburgerin, die in Obernkirchen lebt, ist selbstverständlich umfangreicher. „Die Herausforderung bestand darin, einen Teilbereich aus Tania Smolkas Schaffen auszuwählen, der als Ausstellung ein geschlossenes Ensemble ergibt“, sagt Peter Küstermann, der die Ausstellungen im BÜZ organisiert.
Darum hat er die „Natur“-Bilder ausgewählt. Die 56-Jährige verwendet ganz unterschiedliche Techniken. Mal sind gefundene Blätter die Grundlage, mal eigene Gemälde. In jedem Fall werden sie aber von einer zweiten Mal-Schicht überlagert und ergeben zusammen ein neues Thema. Das sind zum Beispiel Blätter aus einem National-Geographic-Kalender, die Smolka mit Tusche und Kugelschreiber verwandelt. Die Landschaften bekommen damit etwas Bedrohliches, als würde jeden Moment ein Unwetter losbrechen. Übermalt sie ihre eigenen Gemälde, scheint der gegenteilige Effekt einzutreten. Der große Baum verschwindet unter dem Raster aus akribisch gesetzten kleinen Pinselstrichen, wie in dichtem Nebel. Über dem Hamburger Hafen scheint eine Art leuchtendes Raumschiff zu schweben. Darüber liegt ein dichter Schleier in dreckig-giftigem Grün.
„Wir gehören verhaftet“, findet die Künstlerin. Ihr geht es darum, das eigene Verhalten zu begutachten und stellt sich immer wieder die Frage: „Was kann ich anders machen?“
Die Abbildung einer Orgel lässt Smolka unter einem aufgeklebten Stück Japanpapier verschwinden, auf dem sie mit Tusche und Kugelschreiber gearbeitet hat. Dieses Blatt scheint die Zeichentechnik von Wilhelm Busch in kurzen Strichen, die Bewegung suggerieren, und asiatische Malerei miteinander zu verbinden.
Die Künstlerin hat an der Fachhochschule Bielefeld einige Semester freie Malerei studiert, bevor sie eine Ausbildung zur Steinmetzin in einer Restaurierungswerkstatt absolvierte. In Bielefeld war sie Mitbegründerin der noch immer existierenden Künstlergruppe Artists Unlimited, die über ein Gastatelier und eine Galerie den Austausch von Künstlern pflegt. Den Austausch mit anderen Künstlern und Menschen lebt Smolka nach wie vor, betätigt sich neben der Bildhauerei auch auf dem Gebiet der LandArt. Lange Zeit pendelte sie zwischen Schaumburg und Berlin, inzwischen ist sie beruflich aber stärker an Minden gebunden. Bei der Diakonie gibt sie Mal- und Zeichenkurse und betreut auch die Kulturstrolche.
Malworkshop "Kaffee und Kultur"
Die Printmedien präsentieren uns täglich in endloser Folge Hochglanzfotos aus der Werbewelt, die ihre Objekte im besten Licht darstellen sollen. Das kennen wir alle. IN UNSEREM Kulturcafé in Zusammenarbeit mit dem Herder-Gymnasium und dem Treffpunkt Johanniskirchhof veränderten jUGENDLICHE UND sENIORINNEN IHRE MITGEBRACHTEN lIEBLINGSBILDER, indem sie sie übermalten und dadurch individualisierten. Das machte Spaß und brachte überraschende Ergebnisse. Tania Smolka zeigte, wie es geht. Die Beispiele in ihrer Ausstellung gabeden Besucher*innen reichlich Gelegenheit, selbst zu diesem Thema kreativ zu werden.
Zielgruppe
Kunstinteressierte Erwachsene
Presse
BÜZ zeigt Ausstellung mit Natur-Bildern von Tania Smolka
MT, Ursula Koch am 29.08.2019
Copyright © Mindener Tageblatt 2019